Die häufigsten Geschlechtskrankheiten in Deutschland: Symptome, Risiken & Testmöglichkeiten

Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) gehören auch in Deutschland zum Alltag – ob bewusst oder nicht. Viele verlaufen ohne erkennbare Symptome und bleiben dadurch lange unerkannt. Dennoch können sie die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Lebensqualität beeinträchtigen. Wer informiert ist, kann Risiken besser einschätzen und bei Bedarf rechtzeitig handeln.
Dabei gilt: Je früher erkannt, desto besser behandelbar. Dieser Überblick zeigt dir, welche STIs hierzulande besonders verbreitet sind, worauf du achten solltest – und wann ein Test sinnvoll ist.
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Dieser Überblick zeigt dir die wichtigsten Informationen zu ausgewählten Geschlechtskrankheiten - mit Fokus auf Übertragung, Symptome und mögliche Therapien.
Alle hier genannten Infektionen können Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen – unabhängig von sexueller Orientierung oder Beziehungsform. Der Überblick soll dir helfen, Warnzeichen früh zu erkennen, Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen und gut informiert Entscheidungen zu treffen.
HIV
Übertragung: Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (vaginal oder anal), Blut oder gemeinsam genutzte Spritzen.
Häufigkeit in Deutschland: Ca. 1.900 Neuinfektionen pro Jahr.
Symptome: Anfangs grippeähnlich, dann oft lange symptomfrei.
Risiken: Ohne Therapie schwerer Immundefekt (AIDS), erhöhte Infektanfälligkeit.
Therapie: Lebenslange antiretrovirale Behandlung zur Virusunterdrückung.
Hepatitis C
Übertragung: Vor allem über Blut; sexuell vor allem bei bestimmten Praktiken mit Verletzungsgefahr.
Häufigkeit in Deutschland: Etwa 180.000 Menschen leben mit chronischer Hepatitis C.
Symptome: Meist keine; möglich sind Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden.
Risiken: Leberentzündung, Leberzirrhose, Leberkrebs.
Therapie: Antivirale Medikamente mit Heilungschance.
Dich Interessiert das Thema?Mehr zu Prävention, Symptomen und Therapie von Hepatitis C liest du in folgendem Artikel:
Hepatitis C: Ein umfassender Leitfaden zur Prävention, Symptomen und Behandlung
Syphilis (Lues)
Übertragung: Durch direkten Schleimhautkontakt beim Sex (auch oral).
Häufigkeit in Deutschland: Über 8.000 gemeldete Fälle jährlich, steigende Tendenz.
Symptome: Schmerzloses Geschwür (Frühstadium), später Hautausschläge oder Organbeteiligung.
Risiken: Herz- und Nervenschäden bei unbehandeltem Verlauf.
Therapie: Antibiotikagabe, meist Penicillin.

Chlamydien
Übertragung: Vaginal-, Oral- oder Analverkehr.
Häufigkeit in Deutschland: Häufigste gemeldete STI – besonders bei Frauen unter 25.
Symptome: Oft symptomfrei. Möglich sind Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen, Zwischenblutungen.
Risiken: Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaft, chronische Beckenentzündung.
Therapie: Antibiotika, z. B. Doxycyclin.
Gonorrhö (Tripper)
Übertragung: Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.
Häufigkeit in Deutschland: Ca. 10.000 gemeldete Fälle pro Jahr, mit steigender Tendenz.
Symptome: Eitriger Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen; Frauen oft beschwerdefrei.
Risiken: Entzündungen im Genital- und Beckenbereich, Unfruchtbarkeit.
Therapie: Antibiotika – zunehmend abhängig von Resistenzlage.

Trichomonaden
Übertragung: Übertragung meist vaginal; keine Blutübertragung nötig.
Häufigkeit in Deutschland: Nicht meldepflichtig, aber verbreitet.
Symptome: Juckreiz, unangenehmer Ausfluss bei Frauen; Männer häufig symptomlos.
Risiken: Erhöhtes Risiko für andere Infektionen, Schwangerschaftskomplikationen.
Therapie: Antiparasitäre Medikamente wie Metronidazol.
Mycoplasma genitalium
Übertragung: Sexuell, auch bei oralem Kontakt möglich.
Häufigkeit in Deutschland: Zunehmend als Ursache chronischer Genitalbeschwerden erkannt.
Symptome: Reizungen, Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen.
Risiken: Entzündungen der Harnwege und Fortpflanzungsorgane, Unfruchtbarkeit.
Therapie: Antibiotika – gezielt nach Erregernachweis.
Mycoplasma hominis
Übertragung: Häufig sexuell, aber auch natürlicher Bestandteil der Vaginalflora.
Häufigkeit in Deutschland: Sehr verbreitet; nicht immer krankmachend.
Symptome: Reizungen, Ausfluss, ggf. vaginale Beschwerden.
Risiken: Frühgeburten, Infektionen bei Immunschwäche.
Therapie: Antibiotika bei klinischer Relevanz.
Ureaplasma urealyticum & parvum
Übertragung: Sexuell oder als Teil der natürlichen Flora.
Häufigkeit in Deutschland: Häufig nachweisbar – nicht immer behandlungsbedürftig.
Symptome: Mitunter Reizungen, Ausfluss, Harnbeschwerden.
Risiken: In bestimmten Fällen Beteiligung an Unfruchtbarkeit oder chronischen Entzündungen.
Therapie: Antibiotika – nur bei klinisch relevanten Beschwerden.
Gardnerella vaginalis
Übertragung: Nicht klassisch sexuell; meist durch ein Ungleichgewicht der Vaginalflora.
Häufigkeit in Deutschland: Häufigster Erreger der bakteriellen Vaginose.
Symptome: Fischartiger Geruch, dünnflüssiger Ausfluss, veränderter pH-Wert.
Risiken: Erhöhtes Risiko für Infektionen, Frühgeburt.
Therapie: Antibiotika oder Vaginaltherapie, je nach Ausprägung.
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🩺 Wann ist ein Test sinnvoll?
Bei Symptomen im Genitalbereich
Nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit neuen oder mehreren Partner:innen
Bei Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft
Bei chronischen Beschwerden ohne klare Ursache
Testmöglichkeiten gibt es beim Arzt oder – wenn du es diskret bevorzugst – auch zuhause mit Labor-unterstützten Testsets.
📌 Fazit
Viele STIs lassen sich leicht erkennen – wenn man hinsieht. Wer Symptome ernst nimmt, sich regelmäßig testet oder nach Risikokontakten Klarheit sucht, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Partner:innen. Und wenn einmal etwas auffällt: Die meisten Infektionen lassen sich behandeln – früh erkannt, umso besser.
Robert Koch-Institut (2023). Epidemiologisches Bulletin Nr. 28/2023 – HIV, Syphilis, Gonorrhö – Meldedaten 2022.
Robert Koch-Institut (2022). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2022 – enthält Kap. zu Chlamydien‑Labordaten
Welt.de (2023, 3. April). Der Tripper kommt zurück – Antibiotika versagen häufiger. – Bericht zur steigenden Antibiotikaresistenz bei Gonorrhö
Deutsche Krebsgesellschaft (2023). HPV – Humane Papillomviren – Infos zu Impfung (9–14 Jahre) & HPV-Vorsorge
Robert Koch-Institut (2023). HIV-Jahresbericht 2022 – HIV-Zahlen und Trends in Deutschland
BZgA – LIEBESLEBEN: Trichomonaden (Trichomoniasis) – Kurzinfos zu Erreger, Symptomen, Behandlung & Partnerscreening