Influenza

Influenza ist eine akute Atemwegserkrankung, die auch unter der Bezeichnung "echte Grippe" bekannt ist. Ausgelöst wird Influenza durch Grippeviren, im Gegensatz dazu werden grippale Infekte, also normale Erkältungen von anderen Erregern hervorgerufen. Influenza ist hochansteckend und zeichnet sich vor allem durch plötzlich einsetzende Krankheitssymptome wie hohem Fieber, trockenem Husten und Abgeschlagenheit aus. Die Grippe-Viren können sich sehr schnell vermehren und auf diese Weise die Schleimhaut der Atemwege schädigen. Die körpereigenen Abwehrkräfte werden gemindert und die Gefahr für lebensbedrohliche Komplikationen wie etwa eine Lungenentzündung steigt deutlich an. Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen rund um Influenza.
Das passiert bei Influenza
Influenza ist die medizinische Fachbezeichnung für die echte Grippe, eine hochansteckende Infektionserkrankung. Auslöser dieser weltweit verbreiteten Erkrankung sind die Influenza-Viren. Influenza kann nicht mit einem grippalen Infekt bzw. einer Erkältung gleichgesetzt werden, vielmehr äußert sich die echte Grippe in einem wesentlich schwereren Krankheitsbild.
Eine Grippe-Infektion macht sich durch eine plötzlich einsetzende Abgeschlagenheit, hohem Fieber sowie einem trocknen Husten bemerkbar. Die viralen Erreger vermehren sich äußerst schnell und schädigen aufgrund dessen die Atemwegsschleimhäute sowie und mindern die Immunabwehrkräfte. Infolgedessen wird der Organismus anfällig für lebensgefährliche Komplikationen wie etwa einer Lungenentzündung (Pneumonie).
Jährlich erkranken hierzulande Tausende Menschen an Influenza, viele von ihnen sterben sogar an den Folgen der Infektionserkrankung.
Zwischen Dezember und April treten die meisten Influenza-Erkrankungen auf. Experten sprechen von einer Grippewelle. In den kalten Monaten halten sich Menschen wesentlich mehr in Innenräumen auf, dementsprechend ist auch die Ansteckungsgefahr über infektiöse Tröpfchen in der Luft höher. Darüber hinaus sind viele Menschen erkältet und somit bereits immungeschwächt.
Die Influenza-Viren verändern sich jedoch von einem Jahr zum nächsten und das mitunter sehr stark. Dementsprechend verfügt der Körper nicht über adäquate Immunabwehrmöglichkeiten und es kann leichter zu einer Infektion kommen. Einen effektiven Schutz vor Grippeviren bietet die jährliche Schutzimpfung.
Nachgewiesene Influenza-Viren oder Todesfälle infolge einer Grippeerkrankung sind gemäß dem hierzulande gültigen Infektionsschutzgesetz beim örtlich zuständigen Gesundheitsamt meldepflichtig.
Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich Influenza im Kapitel "Grippe und Pneumonie" unter der Nummer J10.

Grippe oder grippaler Infekt – wo ist eigentlich der Unterschied?
Ein grippaler Infekt ist eine Erkältung und diese ist nicht mit der echten Grippe gleichzusetzen.
Beginn der Erkrankung
Eine „echte Grippeerkrankung“ beginnt meist sehr plötzlich. Die betroffene Person fühlt sich in einem Moment noch völlig gesund, im nächsten Augenblick setzen dann schlagartig deutliche Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber ein. Die Erkrankten sehnen sich nur noch zum Ausruhen im Bett.Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt hingegen – wie die meisten von uns wohl aus eigener Erfahrung wissen – eher schleichend. Man fühlt sich zunächst allgemein unwohl, manchmal beginnt es im Hals unangenehm zu kratzen und am Folgetag ist man häufig leicht heiser. Dann setzt ein Schnupfen ein, ebenso ein nächtlicher Husten und manchmal steigt auch die Körpertemperatur leicht an.
Symptombild
Halsschmerzen sowie ein trockener Reizhusten sind sowohl bei einer echten Grippe als auch bei Erkältungen typische Krankheitssymptome.
Bei einer Erkältung kommt es eher selten zu Fieber, allenfalls zu einer leicht erhöhten Körpertemperatur. Bei einer Influenza steigt das Fieberthermometer hingegen über 38,5 Grad Celsius an.
Typisch für eine Grippeerkrankung sind zudem Glieder- und Kopfschmerzen, hingegen äußert sich eine Erkältung eher durch eine starke Abgeschlagenheit sowie ein ausgeprägtes Müdigkeitsgefühl.
Doch aufgepasst: Diese Krankheitsanzeichen müssen nicht in jedem Fall auftreten. Bei einigen Personen verläuft eine Influenza-Erkrankung milder und somit ohne diese charakteristischen Krankheitssymptome.Krankheitsverlauf
Bei einer Erkältung stellt sich in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung der Beschwerden ein. Sofern es nicht zu Komplikationen kommt, klingen die Krankheitssymptome nach rund einer Woche wieder ab.
Eine Grippe-Erkrankung kann hingegen wesentlich schwerwiegender und auch langwieriger verlaufen. Die erkrankten Personen können durchaus fünf bis sieben Tage – vereinzelt sogar noch länger – im Bett liegen und richtig krank sein. Bei einigen braucht der Körper für die vollständige Genesung sogar einige Wochen!
Symptome
Influenza kann Krankheitssymptome hervorrufen, die denen einer Erkältung ähneln. In puncto Krankheitsverlauf sowie Schwere der Erkrankung gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen einer Influenza und einem grippalen Infekt.
Wenn Influenza erste Symptome auslöst, fühlen sich die Erkrankten schlagartig sehr krank. Dieser schlagartige Beginn der Grippe-Erkrankung, ganz ohne Vorboten, ist ein charakteristisches Merkmal der „echten Grippe“.
Darüber hinaus äußert sich eine beginnende Grippe-Erkrankung durch mehrere Krankheitssymptome gleichzeitig, während die Anzeichen einer Erkältung klassischerweise nach und nach auftreten. Die Symptome einer Influenza sind aber in der Regel wesentlich intensiver ausgeprägt als die Symptome einer Erkältung.
Die charakteristischen ersten Symptome einer Influenza sind:
Plötzlich einsetzendes hohes Fieber
Husten
Schnupfen
Halsschmerzen
Das Fieber erreicht bei Influenza Temperaturen von 39 bis gar 41 Grad Celsius und es kann über mehrere Tage hinweg anhalten.
Zudem ruft die Influenza häufig noch folgende Krankheitssymptome hervor:
Schüttelfrost
Starke Kopfschmerzen
Schmerzen hinter dem Sternum (Brustbein)
Rückenschmerzen
Luftnot
Appetitlosigkeit
Heiserkeit
Äußerst stark ausgeprägte Erschöpfung und Abgeschlagenheit
Trockener Reizhusten (in selteneren Fällen kommt es zu einem Husten mit einem zähen, zum Teil sogar blutigen Auswurf)
Pharyngitis (Rachenentzündung)
Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen
Gliederschmerzen
Muskelschmerzen
Aufgequollenes Gesicht.
Bei vielen Patientinnen und Patienten kommt es im Rahmen einer Grippe auch zu Augenschmerzen. Hinter den schmerzenden Augen stecken jedoch Kopfschmerzen, die sich vor allem im Augenbereich sehr intensiv äußern. Grelles, helles Licht kann diese Schmerzbeschwerden noch weiter intensivieren.
Erkrankte Menschen sind im Allgemeinen stark geschwächt, sodass es bakterielle Krankheitserreger sehr leicht haben. Aus diesem Grund kommt es häufig zeitgleich zu bakteriellen Infektionen, sogenannten Zweit- oder Superinfektionen. Dieser verstärken die Grippesymptome nur noch mehr. So kann es im Rahmen einer Influenza beispielsweise zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kommen. Diese können sowohl viral als auch bakteriell bedingt sein.
Nach einer durchgestandenen Influenza-Erkrankung fühlen sich viele Patientinnen und Patienten noch lange Zeit müde und einfach schwach. Sie leiden unter Kopfschmerzen und zudem unter Kreislaufproblemen. Auch wenn sich eine erkrankte Person während der akuten Krankheitsphase nicht ausreichende körperliche Schonung gegönnt hat, kann sich die Grippe-Erkrankung länger hinausziehen. Die Erschöpfung, die körperliche Abgeschlagenheit und auch der Husten können über Wochen hinweg andauern. In einem solchen Fall sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer „verschleppten Grippe“.
Influenza bei Kindern – welche Besonderheiten gibt es?
Eine Grippe-Erkrankung kann bei Kindern völlig untypisch verlaufen. So können bei den Kleinen folgende Krankheitssymptome im Fokus stehen:
Bauchschmerzen
Durchfall und Übelkeit, manchmal auch Erbrechen
vermehrte Schläfrigkeit
nicht definierbarer Ausschlag.
Darüber hinaus kann es am ersten Tag der Influenza-Erkrankung bei manchen kleinen Patienten zu einem Ausschlag im Mundraum kommen. Hierbei bilden sich stecknadelkopfgroße Bläschen, insbesondere am vorderen Gaumen. Zudem entstehen kleine weißlich-gelbliche Flecken an der Lippen- sowie der Wangenschleimhaut. Ärztinnen und Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einem Grippe-Exanthem.
Aufgrund der noch nicht vollständig entwickelten Körperabwehr erkranken Kinder oftmals infolge einer Grippe an einer Mittelohr-, einer Lungen- oder einer Nebenhöhlenentzündung (bakterielle Zweit- bzw. Superinfektion).
Besonders bei kleinen Kindern ist der sogenannte Pseudokrupp eine gefürchtete Folgekomplikation: Hierbei handelt es sich um eine unspezifische Entzündung der oberen Atemwege, speziell im Kehlkopfbereich. Diese Erkrankung macht sich typischerweise durch einen bellenden Husten, Heiserkeit sowie Luftnot bemerkbar.
Verlauf
Die ersten Beschwerden und Symptome treten im Schnitt ein bis zwei Tage nach der Infektion mit den Influenza-Viren auf. Die an Influenza erkrankten Personen sind oftmals bereits vor dem Ausbruch der ersten Krankheitsanzeichen für ihr Umfeld ansteckend, nämlich für rund eine Woche.
Der Verlauf einer Grippe-Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein: Nach ungefähr fünf bis sieben Tagen klingt das Fieber in der Regel wieder ab. Die anderen Symptome wie Schnupfen, Erschöpfung und Husten können jedoch bis zu zwei Wochen lang andauern.
Bei immungeschwächten Personen wie zum Beispiel Kindern, älteren Menschen, schwangeren Frauen oder chronisch erkrankten Menschen (vor allem bei Personen, die unter Atemwegserkrankungen leiden) dauert eine Grippe oftmals länger. Bei diesen Risikogruppen kann es zudem zu Folgekomplikationen kommen, die in schweren Fällen sogar tödlich enden können.
Durch veränderte Genabschnitte entwickelt das Influenza-Virus ständig neue Subtypen. Daher kann eine Ansteckung mit den Grippe-Viren mehrmals im Leben vorkommen. Demgegenüber gibt es Infektionskrankheiten, an denen man nur ein einziges Mal erkranken kann, weil das körpereigene Immunsystem wirksame Schutzmechanismen (Antikörper) gegen die Erreger gebildet hat. Gegen die sich stetig wandelnden Grippe-Viren ist der Körper aber nicht dauerhaft immun.
Das gilt zumindest für das häufigere Influenza-A-Virus, doch es gibt unterschiedliche Influenza-Virentypen. Die drei Virustypen A, B und C lösen unterschiedlich schwere Krankheitsbilder aus und variieren auch in ihrer Tendenz zur Ausbreitung. Influenza-A-Viren können große Grippewellen verursachen, angefangen von Epidemien bis hin zu Pandemien, die über mehrere Kontinente übergreifen. Influenza-A-Viren sind also für leichte bis schwere, aber auch für lebensbedrohliche Krankheitsverläufe verantwortlich. Demgegenüber führen Influenza-B-Viren nur zu leichten bis mittelschweren Erkrankungen, doch auch hier kann es zu Epidemien kommen. Die Auswirkungen der Influenza-C-Viren sind in den meisten Fällen harmlos: Erkrankungen verlaufen also in der Regel mild.
Welche Folgekomplikationen gibt es?
Auftretenden Komplikationen betreffen insbesondere die Lunge sowie die Atemwege. Doch auch andere Körperorgane können im Rahmen eines schwerwiegenden Verlaufs betroffen sein.
Zu dem möglichen Folgekomplikationen einer Influenza gehören:
bakteriell bedingte Lungenentzündung: Durch die Grippe wird die Lunge vorgeschädigt, sodass bakterielle Erreger das Organ leichter befallen können.
Durch die Influenza-Viren selbst hervorgerufene Lungenentzündung
Verschlechterung bereits bestehender chronischer Lungenkrankheiten wie etwa eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD oder Asthma bronchiale.
Myoendokarditis (Herzmuskel- oder Herzklappenentzündung)
Meningoenzephalitis (Gehirn- und Gehirnhautentzündung)
Eine häufige, aber meist mild verlaufende Komplikation ist bei Kindern eine Mittelohrentzündung (Otitis media). Bei einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf kann es auch bei den Kleinen zu einer Lungenentzündung, einer Gehirnhaut- oder einer Herzmuskelentzündung kommen.
Sonderfall Sommergrippe
Diese Grippe ist im Grund gar keine „echte Grippe-Erkrankung“ und verläuft im Allgemeinen mild. Sie wird nicht durch Influenza-Viren hervorgerufen, sondern durch sogenannte Enteroviren. Wie der Name bereits verdeutlicht, tritt diese Erkrankung meistens im Sommer auf und hat einen ähnlichen Verlauf wie eine normale Erkältung.
Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt drei unterschiedliche wandelbare Grippe-Virentypen, nämlich Influenza-A-Viren, Influenza-B- sowie Influenza-C-Viren.
Grippe-Viren Typ A
Dieser Viren-Typ gilt als die gefährlichste Art der Influenza-Viren und ist für viele – zum Teil tödlich verlaufende – Epidemien sowie Pandemien verantwortlich. Im Vergleich zu den anderen Viren-Typen kann der Typ-A-Erreger nicht nur Menschen, sondern auch Vögel und Säugetiere infizieren. Dieses gefährliche Virus hat eine äußerst wandelbare Erbanlage und genau diese genetische Wandelbarkeit sorgt dafür, dass der Erreger die körpereigene Immunabwehr immer wieder überwinden kann.Die Basis dieser tückischen Wandelbarkeit sind die Proteine an der Oberfläche des viralen Erregers. Die Viren können auf der einen Seite viele verschiedene neue Kombinationen bilden (Antigen-Shift). Auf der anderen Seite sind sie in der Lage, immer wieder ihre Struktur zu verändern (Antigen-Drift). Durch diese variablen Vorgänge können Influenza-A-Viren jährlich in einer neuen Variante erscheinen und somit auch den Organismus von Menschen befallen, die im Jahr zuvor eine Grippeschutzimpfung erhalten haben oder eine Influenza-Erkrankung durchgemacht haben. Aus diesem Grund ist es erforderlich, sich jedes Jahr wieder aufs Neue gegen die Grippe-Erreger durch eine Impfung schützen zu lassen.
Durch die strukturelle Variabilität tritt das Typ-A-Virus in einem zeitlichen Abstand von zwei bis drei Jahren oder lokal gehäuft auf: In einem solchen Fall sprechen Mediziner*innen von einer Grippewelle beziehungsweise einer Grippe-Epidemie. Über mehrere Jahre hinweg kann sich die Grippe über verschiedene Länder und sogar Kontinente ausbreiten. Die Ursache hierfür liegt in der Variabilität des Virus. Eine solche massenhafte Ausbreitung des viralen Influenza-A-Erregers wird als Pandemie bezeichne. Im Gegensatz zu einer Grippewelle (Epidemie) ist eine Pandemie also nicht lokal begrenzt.
Grippe-Viren Typ B
Influenza-B-Viren können leichtere Erkrankungen hervorrufen.
Dieser Virustyp kann aber auch mittelschwere bis schwere Erkrankungen verursachen, entweder als vorherrschend zirkulierendes Virus oder in Kombination mit Influenza-A-Viren.Grippe-Viren Typ C
Im Gegensatz zu den anderen Viren-Typen ist der Typ-C-Erreger nicht so problematisch. In der Regel bauen Menschen schon im Kindesalter eine Immunität gegen Typ-C-Viren auf.
Wir werden Influenza-Viren übertragen?
Grippe-Viren überleben außerhalb des menschlichen Körpers im Allgemeinen nicht lange Zeit.
Bei niedrigen Außentemperaturen oder auf bestimmten Materialien wie etwa Stahl bzw. Plastik können die Erreger hingegen mehrere Stunden, manchmal sogar wenige Tage lang überleben.
Eine Verbreitung der Influenza-Viren kann von einem Menschen zum anderen stattfinden. Im Allgemeinen stecken sich Personen über winzige, virushaltige Tröpfchen in der Luft an, die von einer erkrankten Person beim Sprechen, Niesen oder Husten in die Atemluft gelangen (Tröpfcheninfektion). Eine Ansteckung kann aber auch über eine Schmierinfektion stattfinden, also wenn Menschen kontaminierte Gegenstände bzw. Oberflächen anfassen und sich anschließend mit der Hand an die Nase oder den Mund fassen.
Kommen viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammen, steigt die Ansteckungsgefahr deutlich an. Das ist etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln der Fall, aber auch in Großraumbüros oder bei größeren Veranstaltungen drinnen.
Die Inkubationszeit ist im Fall einer Influenza sehr kurz, sie beträgt nämlich nur ein bis zwei Tag. Vereinzelt können zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Ausbruch der ersten Symptome auch bis zu vier Tage vergehen.
Influenza-Risikofaktoren
Jeder Mensch kann in jedem Lebensalter an Influenza erkranken. Schwere Krankheitsverläufe und Folgekomplikationen können ebenfalls in jedem Alter auftreten. Es gibt aber gewissen Personengruppen, die ein höheres Komplikationsrisiko haben und denen auch ein schwerwiegenderer Krankheitsverlauf droht.
Hierzu gehören:
Senioren
Menschen mit bestehenden Vorerkrankungen wie etwa bestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen bzw. einem Diabetes mellitus.
Personen mit einer Immunabwehrschwäche
Kleine Kinder, die das fünfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben
Schwangere
Mütter in den ersten zwei Wochen nach der Entbindung ihres Babys.
Therapie
Die Ursachen einer Influenza-Erkrankung lassen sich nur eingeschränkt therapieren. Die Grippe-Symptome lassen sich nur jedoch mit unterschiedlichen Mitteln wirksam lindern.
So gibt es gegen Grippe-Viren spezielle medikamentöse Mittel, die das Eiweiß Neuraminidase hemmen. Diese Virustatika – sogenannte Neuraminidase-Hemmer – verhindern eine Weitervermehrung der Influenza-Erreger.
Durch den Einsatz solcher Medikamente verläuft die Grippe-Infektion meistens sehr viel milder und auch kürzer. Allerdings wirken solche Neuraminidase-Hemmer nur in den ersten beiden Tagen nach dem Ausbruch der ersten Krankheitssymptome. Darüber hinaus sind diese Medikamente nicht gegen alle Grippe-Viren wirksam und können auch bestimmte Nebenwirkungen mit sich bringen. Sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin bzw. Ihrem Arzt.
Verläuft die Erkrankung komplizierter, verursachen häufig Bakterien zusätzlich zu den Grippe-Erregern weitere Symptome. Eine solche Zweit- oder Superinfektion lässt sich mit Antibiotika therapieren. Diese antibiotischen Mittel töten effektiv die bakteriellen Erreger ab, wirken aber nicht gegen die Influenza-Viren.
Gegen Glieder- und Kopfschmerzen helfen schmerzlindernde Medikamente. Gegen das hohe Fieber können fiebersenkende Mittel wie etwa Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure zum Einsatz kommen.
Bei entsprechenden Krankheitssymptomen können auch Hustensäfte oder abschwellende Nasensprays über einen begrenzten Zeitraum zum Einsatz kommen.
Das können Sie selbst tun
Die einzige präventive Schutzmaßnahme vor einer Influenza-Erkrankung ist die alljährliche Grippeschutzimpfung. Die Impfung bietet jedoch aufgrund der Wandelbarkeit der Grippe-Viren nur Immunschutz für eine Grippe-Saison und muss jedes Jahr wiederholt werden. Der beste Zeitpunkt für die Grippe-Impfung ist zwischen Oktober und November, also unmittelbar vor dem Beginn der Grippe-Wellen. In vielen Fällen tragen die Krankenversicherer die Kosten für die Influenza-Schutzimpfung.
Kinder können ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat gegen Grippe geimpft werden.
Der Grippe-Impfstoff ist ein Totimpfstoff: Hierbei werden also inaktivierte Virushüllen injiziert, auf die das körpereigene Immunabwehrsystem mit einer Antikörperbildung antwortet.
Jährlich wird die Zusammensetzung des Grippe-Impfstoffes für die nördliche und die südliche Hemisphäre in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu festgelegt. Das Ziel ist optimal gegen die aktuell verbreiteten beziehungsweise den zu erwartenden Erregerstämmen gewappnet zu sein. In den meisten Fällen enthält der Influenza-Impfstoff zwei Stämme von Typ-A-Erregern sowie einen aktuellen Virus-Typ-B-Stamm.
Gesunde erwachsene Menschen, die diesen Impfstoff erhalten, bauen ungefähr zwei Wochen nach der Injektion einen knapp 90-prozentigen Schutz vor Influenza-Erregern auf. Bei Personen, die trotz einer Grippe-Schutzimpfung an Influenza erkranken, ist der Verlauf deutlich milder als bei Ungeimpften.
In manchen Fällen kann es nach der Grippe-Impfung zu influenzaartigen Krankheitssymptomen kommen, die jedoch kein Grund zur Besorgnis sind, denn diese klingen rasch wieder ab. Das Auftreten solcher milden Krankheitsanzeichen zeigt lediglich an, dass das Immunabwehrsystem des Körpers auf den Impfstoff anspricht.
Die offiziellen Impfempfehlungen der STIKO
Die STIKO, also die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut, empfiehlt die Grippe-Schutzimpfung folgenden Personen und Personengruppen:
Menschen, die älter sind als 60 Jahre.
Bewohnerinnen und Bewohner von Pflege- und Altersheimen
Kinder ab dem sechsten Lebensmonat
Jugendliche und Erwachsene, die – beispielsweise aufgrund einer bestehenden Vorerkrankung – einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt sind. Das kann etwa eine Nierenerkrankung sein, aber auch eine chronische Leber-, Lungen- oder Herz-Kreislauferkrankung. Auch Menschen mit Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten sowie angeborenen bzw. erworbenen Immunschwächen gehören zur Risikogruppe.
HIV-Infizierte
Personen, die aufgrund ihres Berufs einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt sind, zum Beispiel Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr oder medizinische Fachpersonal.
Personen, die eine potenzielle Ansteckungsquelle sein könnten für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen.
Schwangere Frauen, die individuell ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben könnten (bevorzugt im zweiten Schwangerschaftstrimester).
Wenn Sie reisen, sollten Sie im Vorfeld unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen, ob eine Impfung sinnvoll sein kann. In den subtropischen und tropischen Gebieten tritt Influenza ganzjährig auf.
Für wen wird die Grippeschutzimpfung nicht empfohlen?
Menschen, die gegen Hühnereiweiß allergisch sind, sollten vor einer Grippe-Impfung unbedingt Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt halten. Der Impfstoff enthält Hühnereiweiß und somit kann es unter Umständen zu Komplikationen kommen.
Wer zum Impftermin erkältet ist, sollte den Termin am besten verschieben, denn durch die Impfung wird das Immunsystem geschwächt und ist anfälliger für andere krankmachende Erreger.
Wichtig! Die Grippe-Schutzimpfung schützt nicht vor einer Erkältung.
Influenza mit Hausmitteln bekämpfen
Im Fall einer Influenza sollten Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren. Bestimmte Hausmittel können jedoch ergänzend zur ärztlichen Behandlung sehr sinnvoll sein und bei der Symptomlinderung helfen:
Trinken Sie heißen Tee, denn dieser hat eine natürliche und beruhigende Wirkung auf Ihren Körper. Auf diese Weise befeuchten Sie die Schleimhäute und können Halsschmerzen lindern. Je nachdem, welchen Tee-Aufguss Sie genießen, können Sie von verschiedenen Effekten profitieren: So soll Kamillentee eine entzündungshemmende Wirkung haben. Ingwertee kann Schmerzen lindern und Holunderblüten- oder Lindenblütentee hat einen schweißtreibenden Effekt. Wenn Sie keinen Tee mögen, können Sie auch zu heißer Zitrone greifen: Diese wirkt von innen angenehm wärmend.
Sorgen Sie für ein ideales Raumklima: Eine Raumtemperatur von ca. 20 Grad gilt als optimal. Vergessen Sie daher nicht, in regelmäßigen Zeitabständen zu lüften, im Idealfall einmal stündlich. Die Luftfeuchtigkeit im Raum können Sie auch über einen speziellen Luftbefeuchter (Diffuser) erhöhen oder durch kleine Wasserschälchen über der Heizung.
Sorgen Sie für ausreichend Entspannung, Erholung und Ruhe. Sie brauchen all Ihre Kraft, um die Erreger effektiv zu bekämpfen und rasch wieder zu genesen. Legen Sie sich ins warme Bett und gönnen Sie Ihrem Körper viel Erholung. Im warmen Bett und schonen Sie sich. Überanstrengen Sie sich bitte auch nach dem Abklingen der Symptome nicht, um einen Rückfall zu vermeiden.
Viel trinken ist in dieser Zeit nun besonders wichtig, mindestens zwei Liter Wasser sollten es am Tag sein, damit eine Dehydrierung verhindert werden kann. Durch das Fieber und durch das Schwitzen verliert Ihr Körper nämlich sehr viel Flüssigkeit.
Mit kalten Wadenwickeln können Sie auf natürliche Weise Fieber senken. Tränken Sie hierfür einfach ein Baumwoll- oder ein Leinentuch in lauwarmes Wasser (ca. 20 Grad Celsius) und wickeln Sie es um die Waden. Legen Sie ein trockenes Tuch um das nasse Tuch und entfernen Sie beide Tücher nach einer Viertelstunde. Sollte Ihnen zu kalt sein oder sollten sich Ihre Gliedmaßen sehr kalt anfühlen, sollten Sie die auf die kalten Wadenwickel besser verzichten.
Auch kalte Quarkwickel oder warme Kartoffelwickel sind sehr gute Hausmittel, um auf natürliche Weise Halsschmerzen zu bekämpfen.
Gegen die Halsschmerzen gönnen Sie auch Bonbons lutschen. Die Bonbons können zum einen eine antibakterielle Wirkung entfalten und zum andere legt sich durch das Lutschen ein schützender Film über die gereizten Schleimhautstellen im Rachen.
Auch gurgeln mit Salbeitee, Kamillentee oder einer Salzlösung kann sehr wirksam gegen Halsschmerzen sein. Spezielle Salzlösungen können Sie zum Beispiel in der Apotheke kaufen.
Auch warme Milch mit Honig ist ein sehr wohltuendes Hausmittel gegen einen schmerzenden Hals und es kann zudem Schnupfen lindern.
Mit einem kühlen Lappen auf der Stirn oder Ihrem Nacken lassen sich leichte Kopfschmerzen lindern. Auch ein paar Tropfen Pfefferminzöl kann auf den Schläfen sehr wohltuend sein.
Auch Zwiebelsaft oder Zwiebelsirup können Sie leicht selbst herstellen und damit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen natürlich bekämpfen. Würfeln Sie hierfür einfach eine Zwiebel, geben Sie ein bis zwei Esslöffel Rohrohrzucker oder Honig hinzu und verschließen Sie das Gefäß. Einige Stunden später hat sich der Zwiebelsirup gebildet.
Inhalationen mit ätherischen Ölen, Kamillentee oder eine Kochsalzlösung aus der Apotheke kann ebenfalls den Schnupfen lindern. Doch aufgepasst: Für Asthma-Patientinnen und Patienten sind ätherische Öle nicht geeignet, da diese die Atemwege zu stark reizen könnten.
Achten Sie auf Ihre nächtliche Schlafposition, um die Atmung zu erleichtern. Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper, so fällt Ihnen das Durchatmen leichter.
Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte, zum Beispiel durch Rote-Bete-Saft, Orangen, Grapefruits, Kiwis oder rohes Sauerkraut. Der Vitamin-C-Gehalt in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten unterstützt das Immunabwehrsystem beim Kampf gegen die Krankheitserreger.
Mit einer Nasendusche können Sie Schnupfen lindern, Keime ausschwemmen und die Schleimhäute bei der Abschwellung natürlich unterstützen. Spezielle Salzlösungen gibt es in der Apotheke und ebenso in Drogeriemärkten.
Viele Personen, die an Influenza erkrankt sind, erhoffen sich von einem Erkältungsbad rasche, wohltuende Besserung ihrer Beschwerden. Auf ein heißes Bad sollten Sie aber in jedem Fall verzichten – sowohl bei einer Erkältung als auch bei einer Influenza! Die hohen Temperaturen belasten nämlich den ohnehin schon stark angeschlagenen Körper massiv.
Verzichten Sie darüber hinaus auch auf Alkohol- und Kaffeegenuss. Auch schwarzen Tee sollten Sie während der Grippe-Infektion nicht trinken.
Beachten Sie bitte während Ihrer Erkrankung auch die allgemeinen Hygienemaßnahmen.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/grippe-influenza/
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/influenza.html
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/viruserkrankungen-der-atemwege/influenza-grippe
https://www.amboss.com/de/wissen/Influenza/
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