Salmonellenvergiftung

Salmonellen sind stäbchenförmige kleine Bakterien, die verschiedene Erkrankungen auslösen, so etwa Paratyphus und Typhus, aber auch eine Enteritis (Darmentzündung). Der häufigste Grund für eine Salmonellenvergiftung ist der Verzehr von Lebensmitteln, die mit diesem Erreger infiziert sind, doch auch eine schlechte Küchenhygiene kann zu einer Salmonelleninfektion führen, so etwa über kontaminierte Schneidebrettchen oder Oberflächen.
Lesen Sie hier, wie sich eine Salmonellose bemerkbar macht, welche Maßnahmen zur Behandlung ergriffen werden und wie Sie sich wirksam im Alltag schützen können.
Das passiert bei einer Salmonellenvergiftung
Salmonellen – medizinisch auch Salmonella genannt – sind Bakterien aus der Gattung der Enterobakterien. Sie rufen unterschiedliche Erkrankungen hervor, darunter beispielsweise eine Entzündung des Darms, eine sogenannte Enteritis. Die Salmonellen-Enteritis ist nach einer Campylobacter-Infektion (eine akute Durchfallerkrankung) die zweithäufigste lebensmittelbedingte Darmkrankheit im europäischen Raum. Sie ist aber nur eine Form der Salmonellen-Infektion.
Die Salmonellenbakterien können auch die Infektionserkrankung Typhus hervorrufen, die ohne eine ärztliche Behandlung lebensbedrohlich sein kann. Eine Typhus abdominalis Infektion erfolgt über die Aufnahme von unreinem Wasser oder verunreinigter Nahrung: Diese gefährliche Krankheit hat einen schleichenden Beginn und äußert sich erst drei bis sogar 60 Tage nach der Salmonelleninfektion durch klare Krankheitsanzeichen. Die Symptomatik besteht typischerweise aus Fieberbeschwerden, einer grau belegten Zunge – der sogenannten Typhuszunge, einer geschwollenen Milz und einem Ausschlag auf der Haut. Circa 2-5% der Infizierten werden nach Abklingen der Infektion zu Dauerausscheidern. Das bedeutet, dass sie lebenslang Erreger ausscheiden. So können sie eine Infektionsquelle für andere sein.
Zu Beginn dieser Art der Salmonelleninfektion leiden die Betroffenen meist unter Verstopfung, die dann aber in einen erbsenbreiartigen Durchfall übergeht.
Rund 11 bis 21 Millionen Menschen erkranken jedes Jahr an Typhus, bei ca. 150.000 Menschen endet die meldepflichtige Infektionskrankheit leider tödlich. Die meisten Krankheitsfälle treten nach Fernreisen in tropische und subtropische Gebiete auf.
Auch Paratyphus ist eine Infektionskrankheit, die von den Salmonellen-Erregern hervorgerufen werden kann. Sie zeigt sich durch eine ähnliche Symptomatik wie eine Typhus-Erkrankung, verläuft jedoch milder. Rund 1-10 Tage nach der bakteriellen Infektion leiden die Betroffenen unter wässrigen Durchfällen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Nach etwa 4-10 Tagen klingen diese Salmonellen-Symptome aber in den meisten Fällen wieder ab.
Neben mangelnden Hygienezuständen oder verseuchtem Trinkwasser können vor allem auch verunreinigte Lebensmittel eine Salmonellen-Vergiftung verursachen. Typische Salmonellenträger sind zum Beispiel Frischfleisch, Wurstwaren und Produkte aus rohem Ei wie Mayonnaise, Eis oder Kuchenteig. Daher wird eine Salmonellose durch kontaminierte Nahrung auch als Lebensmittelinfektion bezeichnet.
Die Erreger gelangen in den Magen-Darm-Trakt, siedeln sich dort an, vermehren sich und lösen eine Entzündung aus. Das Gefährliche an den Bakterien ist, dass man sie weder mit dem Auge erkennen noch schmecken kann. Sie zeigen sich vielmehr nach einer extremen mikroskopischen Vergrößerung. Auch bei einem sehr starken Salmonella-Bakterienbefall erscheinen die Lebensmittel noch ganz normal.
Bei gesunden erwachsenen Menschen verschwinden die Symptome nach ungefähr einer Woche wieder von selbst. Die Betroffenen sind aber noch mindestens vier weitere Wochen ansteckend. Besonders gefährlich kann eine Salmonelleninfektion zum Beispiel für ältere oder immunschwache Menschen werden, denn bei ihnen können erhebliche Folgekomplikationen auftreten.
Hierzulande konnte die Zahl der Krankheitsfälle durch eine deutliche Verbesserung der Hygienebedingungen signifikant vermindert werden.
Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich die Salmonellenvergiftung im Kapitel „Infektiöse Darmkrankheiten“ unter der Nummer A02.
Was sind Salmonellen konkret?
Salmonellen sind winzige stäbchenförmige Erreger, die nach ihrem Entdecker, dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel Elmer Salmon, benannt wurden. Er lebte von 1850 bis 1914 und zählte in den USA zu den bedeutendsten Veterinärmedizinern des 19. Jahrhunderts.
Die Salmonella-Bakterien können sowohl bei Tieren wie auch bei Menschen vorkommen. Bis heute sind ca. 2500 Bakterienstämme bekannt, die in die beiden Arten „Salmonella enterica“ sowie „Salmonella bongori“ differenziert werden.
Salmonella enterica
Diese Salmonella-Spezies befällt hauptsächlich Menschen und Säugetiere. Sie kann in sechs weitere Unterarten und mehr als 2000 „Salmonellen-Typen“ (sogenannte Serovare) eingeteilt werden, die teilweise unterschiedliche Krankheiten auslösen können. Einige dieser Serovare (Variationen) haben Eigennamen wie zum Beispiel:
„Salmonella typhi“ – Typhus-Erreger:
Sie lösen nur beim Menschen eine Erkrankung aus.
„Salmonella paratyphi (A, B, C)“ – Paratyphus-Erreger:
Auch diese Bakterien lösen nur beim Menschen eine Erkrankung aus.
„Salmonella enteritis“:
Das sind die wichtigsten Erreger für den Menschen, die eine Darmentzündung auslösen können.
Die Bakterien können auch Tiere befallen, diese werden jedoch nur selten davon krank. Salmonella-Enteritis kommt zum Beispiel sehr oft in Geflügel vor. So kann aufgetautes Geflügelfleisch und sogar das Auftauwasser mitunter eine große Anzahl an Salmonellen enthalten, die leicht eine Salmonellenvergiftung hervorrufen können.
Salmonella bongori
Diese Bakteriengattung befällt nicht den Menschen als Wirt, sondern betrifft eher Erkrankungen bei Reptilien.
Salmonellen sind äußerst widerstandsfähige Bakterien, die mehrere Monate überleben können. Das ist insbesondere im Fall einer Salmonellen-Enteritis von Bedeutung.
Wird von einer Salmonellose gesprochen, so ist damit eine Salmonellen-Enteritis gemeint, die auf den menschlichen Darm beschränkt ist.
Salmonellose – eine meldepflichtige Infektionskrankheit
Jeder Krankheitsverdacht auf Typhus/Paratyphus und jeder Nachweis einer Salmonellen-Enteritis muss dem örtlich zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. Arbeitet man mit Lebensmitteln oder kommt es zu einer Krankheitshäufung ist sogar der Verdacht auf eine Salmonelleninfektion meldepflichtig. Salmonellen haben also eine Meldepflicht. Ebenfalls meldepflichtig sind Todesfälle durch eine Salmonellenvergiftung.
Wer in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätte, Kindergarten, Behinderteneinrichtung oder Schule tätig ist, muss schon beim Verdacht auf eine Salmonellose die Arbeit sofort unterbrechen. Dasselbe gilt auch für Angestellte in Lebensmittelbetrieben wie Restaurants oder Kantinen. Die erkrankten Personen werden vom Gesundheitsamt überwacht und dürfen ihre Arbeit erst dann wieder aufnehmen, wenn drei Stuhlproben vollkommen salmonellenfrei sind.
Im Fall einer Salmonelleninfektion gilt hierzulande das Infektionsschutzgesetz. Kinder unter sechs Jahren, die unter ansteckendem Erbrechen oder Durchfallbeschwerden leiden oder bei denen ein begründeter Krankheitsverdacht besteht, dürfen vorübergehend keine Gemeinschaftseinrichtungen mehr besuchen. Auch muss die Einrichtungsleitung umgehend über die Erkrankung in Kenntnis gesetzt werden.
Im Allgemeinen dürfen die Kleinen zwei Tage nach dem Abklingen ihrer Beschwerden wieder zurück in Kita, Kindergarten oder Schule, der genaue Zeitpunkt wird jedoch vom Gesundheitsamt entschieden.
Ein schriftliches Attest von Ärztin oder Arzt ist nicht erforderlich.
Symptome
Der Salmonella-Enteritis-Erreger siedelt sich bevorzugt im Dünndarm an und sondert dort Toxine, also Giftstoffe, ab. Diese lösen etwa 6 bis 72 Stunden nach der Ansteckung die ersten typischen Krankheitssymptome aus:
wässrig-breiiger Durchfall
Brechdurchfall
Erbrechen
allgemeines Unwohlsein
starke Bauchschmerzen
Kopfschmerzen
Anstieg der Körpertemperatur.
Insbesondere das Allgemeinbefinden der Betroffenen ist bereits wenige Stunden nach der Infektion mit den bakteriellen Erregern stark beeinträchtigt und die Erkrankten fühlen sich sehr krank. Manchmal kann eine Salmonelleninfektion auch mit Fieber einhergehen. Schüttelfrost ist hingegen eher ein seltenes Krankheitsanzeichen. Menschen mit einer sehr leistungsstarken Immunabwehr spüren in manchen Fällen gar keine Beschwerden. In einem solchen Fall sprecht man in der Medizin von einer asymptomatischen oder stillen Salmonelleninfektion.
Vor allem bei Kindern und älteren Menschen ist im Fall einer Salmonelleninfektion Vorsicht geboten. Zeigen sich bei ihnen Krankheitssymptome wie Schüttelfrost, Fieber oder Kreislaufprobleme, so kann es sein, dass die Bakterien in die Blutbahn gelangt sind. In einem solchen Fall muss sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Unter Umständen ist auch eine stationäre Krankenhausbehandlung erforderlich.
Verlauf
Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne von der Ansteckung mit den Krankheitserregern bis zum Auftreten der ersten Symptome, beträgt sechs bis 72 Stunden in den meisten Fällen jedoch 12 bis 36 Stunden.
In der Regel verläuft eine Salmonelleninfektion jedoch komplikationsfrei und heilt bei ansonsten gesunden Menschen rasch wieder aus. Die wässrigen Durchfälle führen zu einem bedeutsamen Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust im Körper. Es ist von großer Bedeutung, diese Verluste zu ersetzen, ansonsten kann es zu einer Dehydration und gefährlichen Folgekomplikationen kommen. Bei kleinen Kindern und älteren Personen ist die Gefahr hierfür am größten.
Die Krankheitssymptome verschwinden nach ungefähr einer Woche wieder von allein.
Die Salmonellen-Erreger werden im Schnitt aber noch über einen Zeitraum von einem Monat über den Stuhl aus dem Körper ausgeschieden.
Bei Kindern kann es sogar noch sechs bis sieben Wochen dauern. Das ist auch dann der Fall, wenn die Krankheitsbeschwerden bereits abgeklungen sind. In dieser Zeit besteht für Mitmenschen auch noch Ansteckungsgefahr.
Es gibt auch Menschen, die nach einer Salmonelleninfektion noch monatelang oder lebenslang Bakterien mit dem Stuhl ausscheiden. Sie werden als sogenannte Dauerausscheider bezeichnet. Dieser Status ist in der Medizin dann gegeben, wenn zehn Wochen nach Beginn der Salmonelleninfektion noch immer Erreger im Stuhl nachweisbar sind.
Schwerer Verlauf einer Salmonelleninfektion
In seltenen Fällen kann die Darmentzündung auch auf andere Körperorgane übergehen.
Starker, länger anhaltender Durchfall und Erbrechen führen zu einem großen Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust. Ein solcher Flüssigkeitsmangel im Körper macht sich durch folgende Anzeichen bemerkbar:
trockene Zunge
trockene Mundschleimhäute
faltenbildende, trockene Haut
verminderte Urinmenge
dunkel verfärbter Urin.
Auch das Blutplasma dickt ein, sodass die Thrombosegefahr (Blutgerinnsel) und somit das Risiko für einen venösen Blutgefäßverschluss ansteigen. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes durch Durchfall und Erbrechen besteht zudem die Gefahr eines Nieren- und Herzversagens. Es kann im schlimmsten Fall zu einem völligen Zusammenbruch des Kreislaufs (Kreislaufkollaps) kommen.
Salmonella-Bakterien können ähnliche Symptome wie bei einer Blinddarmentzündung hervorrufen. Vor allem starke Bauchschmerzen stehen dabei im Fokus. In seltenen Fällen kann es sogar zu einer Darmperforation mit einer anschließenden Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) kommen.
In weniger als fünf Prozent der Fälle werden die bakteriellen Erreger in die Blutbahn geschwemmt und es kommt zu einer sogenannten Bakteriämie. Auf diese Weise können die Erreger in andere Körperorgane verschleppt werden und dort gefährliche Entzündungen hervorrufen, so beispielsweise eine:
Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)
Lungenentzündung (Pneumonie)
Wirbelentzündung (Spondylitis)
Knochenmark-Entzündung (Osteomyelitis)
Gelenkentzündung (Arthritis)
Gehirnhautentzündung (Meningitis).
Als Folgeerkrankung kann sich – wie bei anderen bakteriellen Darminfektionen auch – eine sogenannte reaktive Arthritis (reaktive Gelenkentzündung) entwickeln. Die Ausprägung dieser möglichen Folgekomplikation ist dabei sehr variabel: Es können leichte und nur kurz andauernde Gelenkbeschwerden auftreten, aber ebenso schwere Entzündungsbeschwerden, die über Monate hinweg bestehen und die Betroffenen in ihrer Beweglichkeit stark einschränken.
Dabei sind hauptsächlich die großen Körpergelenke wie Knie, Hüfte und Sprunggelenk betroffen. Diese mögliche Folgeerkrankung tritt aber insgesamt selten auf. Die Therapie besteht aus der Einnahme entzündungshemmender Medikamente.
Besonderheiten bei älteren Patienten und werdenden Müttern
Ein schwerer bzw. komplikationsreicher Salmonelleninfektionsverlauf bei der schwangeren Frau kann allgemein die Gesundheit des ungeborenen Babys gefährden.
Bei älteren Menschen muss aufgrund einer schwachen körpereigenen Immunabwehr, bei bestehenden Vorerkrankungen oder im Fall eines schlechten Allgemeinzustandes mit schweren Infektionsverläufen gerechnet werden. Vor allem starke Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste können schneller Folgekomplikationen nach sich ziehen als bei gesunden jungen Menschen. Dasselbe gilt für kleine Kinder und Säuglinge.
Ursachen und Risikofaktoren
Am häufigsten werden Salmonella-Bakterien durch Lebensmittel übertragen. Die Erreger werden erst ab einer Temperatur von über 70 Grad Celsius abgetötet, daher erfolgt eine Salmonelleninfektion in den meisten Fällen durch unzureichend gegarte oder gar rohe Nahrungsmittel.
Besonders häufig lassen sich die Erreger auf folgenden Nahrungsmitteln finden:
Nicht ausreichend durchgegarte Eier oder Produkte, die aus rohen Eiern hergestellt werden wie etwa Cremes, Salate auf Eierbasis, Mayonnaise oder roher Kuchenteig.
Meeresfrüchte
Rohes Fleisch wie Hackfleisch, Geflügel oder Hühnerfleisch, Schweinefleisch.
Speiseeis
Rohmilch und Rohmilchprodukte
Rohwurstsorten wie zum Beispiel Mett oder Salami.
Neben verunreinigten Lebensmitteln gibt es noch weitere Ansteckungsquellen, so etwa über infizierte Mitmenschen oder über den Kontakt mit Tieren.
Die Bakterien können sich sowohl aerob, das heißt mit Sauerstoff, als auch anaerob, also ohne Sauerstoff, vermehren. Der saure Magensaft des menschlichen Körpers ist in der Regel imstande, Bakterien abzutöten. Daher muss eine Person sehr viele Erreger aufnehmen, um tatsächlich eine Salmonellose zu entwickeln, ein erwachsener Mensch nämlich zwischen 100.000 und 10.000.000 Stück. Je höher die Erregeranzahl ist, desto schwerer ist der Salmonelleninfektionsverlauf.
Ist nur wenig Magensäure im Körper vorhanden oder ist die Immunabwehr geschwächt (zum Beispiel bei älteren Menschen) so reichen auch schon bedeutend weniger Erreger aus, um eine Infektionserkrankung hervorzurufen, nämlich weniger als 100 Salmonella-Bakterien.
Die Salmonellen gelangen aus dem Magen in den Darm und infizieren vor allem den Dünndarm sowie den oberen Dickdarm. Die bakteriellen Erreger dringen dabei tief in die Darmschleimhautzellen ein und lösen dort durch eine Giftstofffreisetzung Schäden aus. Aus diesem Grund wird eine Salmonellose auch als Darmtoxikoinfektion bezeichnet.
Ansteckungsquellen – wie werden Salmonella-Bakterien übertragen?
Nahrungsmittel
Eine nicht ausreichend hygienische, eine zu lange oder zu warme Lagerung bestimmter Lebensmittel begünstigt die Vermehrung von Salmonella-Bakterien. Dasselbe gilt auch, wenn die Kühlkette beim Transport bestimmter Lebensmittel unterbrochen wurde.
Auch Nahrungsmittel, die ursprünglich keimfrei waren wie zum Beispiel Gemüse, können nach dem Kontakt mit infizierten Menschen, anderen kontaminierten Nahrungsmitteln oder verunreinigten Oberflächen zu Überträgern von Bakterien werden und somit eine Salmonelleninfektion hervorrufen.
Potenziell verunreinigte Lebensmittel müssen daher immer separat gelagert und auch verarbeitet werden.
Ansteckung von Mensch zu Mensch
Über eine Schmierinfektion können sich die Bakterien von einem Menschen zum nächsten verbreiten, vor allem dann, wenn mangelhafte Hygienezustände vorherrschen. Dabei werden die Bakterien aus dem Darm über kleinste Stuhlrestspuren der Erkrankten an den Händen weitergetragen. Von der Hand gelangen die Krankheitserreger dann schließlich in den Mund.
Tierkontakt
Auch nach einem indirekten oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren können Menschen an einer Salmonelleninfektion erkranken, vor allem dann, wenn es sich um Haustiere handelt. Besonders erhöht ist das Erkrankungsrisiko bei Reptilien. Schildkröten, Geckos, Leguane, Chamäleons oder Agamen sind besonders oft mit den Bakterien infiziert (Salmonella bongori), auch dann, wenn die Tiere selbst keine Krankheitsanzeichen zeigen.Die bakteriellen Erreger tummeln sich nicht nur in den Tierausscheidungen, sondern auch auf der Haut oder im Rachenraum.
Vor allem kleine Kinder können sich leicht bei den Reptilien mit den Bakterien anstecken. Aus diesem Grund sollten in einem Haushalt, in dem Kinder unter zwei Jahren leben, keine Reptilien gehalten werden.
Wer gehört zu den Risikogruppen?
Besonders anfällig für eine Salmonelleninfektion sind:
Säuglinge
Kleine Kinder
Ältere Menschen
Menschen mit geschwächten Immunabwehrkräften
Menschen mit einer verminderten Magensäureproduktion.
Bei diesen Risikopersonen reichen schon weniger als 100 Erreger aus, um eine Infektion auszulösen.
Therapie
Eine Typhus-Erkrankung muss umgehend ärztlich mit Antibiotika behandelt werden. Das ist im Fall einer Salmonellen-Enteritis nicht immer erforderlich. In jedem Fall müssen jedoch bei einer Salmonellenvergiftung bestimmte hygienische Vorschriften eingehalten werden.
Starke und anhaltende Brech-Durchfälle erfordern eine sehr sorgfältige Kontrolle des körpereigenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts. Um den großen Wasser- und Salzverlust bei den betroffenen Personen auszugleichen, gibt es bestimmte Glukose- und Elektrolytlösungen zum Trinken. Unter Umständen muss auch die Ernährung angepasst oder eine intravenöse Flüssigkeitsgabe verabreicht werden. Kommt es bei Babys und kleinen Kindern zu einem deutlichen Salz- und Wasserverlust, so können Elektrolyte direkt in die Vene gespritzt werden.
Sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Ärztin oder dem Arzt, welches Vorgehen im individuellen Fall das Richtige ist.
Sind die erkrankten Personen stark immungeschwächt (beispielsweise ältere Patienten, Personen mit Immundefekten oder Herzfehlern) bzw. im Fall eines schweren Enteritis-Verlaufs, können Antibiotika zum Einsatz kommen. Die Zahl der Antibiotikaresistenzen bei Salmonelleninfektionen nimmt aber immer mehr zu: Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, im Vorfeld bestehende Resistenzen testen zu lassen.
Die Betroffenen sollten nach dem vollständigen Abklingen der Beschwerden auf eine leicht bekömmliche Schonkost setzen, um das Magen-Darm-System nicht zu überlasten. Es ist ratsam, schrittweise wieder in die normale Ernährung zurückzufinden.
Behandlung von Salmonellen-Dauerausscheidern
Wer nach einer Salmonellenvergiftung länger als zehn Wochen Erreger ausscheidet, gilt als „Dauerausscheider“ und bedarf einer besonderen Therapie.
In einem solchen Fall braucht es nämlich eine antibiotische Salmonellenbehandlung, die über einen Zeitraum von zwei bzw. vier Wochen durchgeführt wird.
Wenn es in der Gallenblase zu einer Ansiedelung von Salmonella-Bakterien gekommen ist, kann es in sehr seltenen Fällen nötig sein, die Gallenblase in einer Operation zu entfernen.
Das können Sie selbst tun
Im Fall einer Salmonelleninfektion sollten Sie Folgendes beachten:
Sorgen Sie im Fall von starkem Erbrechen und Durchfallbeschwerden für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Um den Elektrolytverlust auszugleichen, können ggf. sogenannte Elektrolyt-Ersatzlösungen sinnvoll sein. Diese können in der Apotheke gekauft werden. Sprechen Sie vor der Anwendung auch gerne mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. der Apothekerin oder dem Apotheker.
Achten Sie auf eine leicht bekömmliche Schonkost mit einer ausreichenden Salzzufuhr.
Wenn Sie selbst an einer Salmonelleninfektion leiden, sollten Sie nicht für Mitmenschen kochen.
Vermeiden Sie in der akuten Krankheitsphase möglichst physische Anstrengung.
Verzichten Sie im Fall von Akutbeschwerden auf den Genuss von Alkohol und Kaffee. Diese reizen nämlich die Darmschleimhaut und regen die Urinproduktion an, was zu einem noch größeren Flüssigkeitsverlust führt.
Kleine Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen sowie immungeschwächte Personen sollten im Fall einer Salmonelleninfektion unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Das gilt vor allem dann, wenn Erbrechen und Durchfälle länger als zwei bis drei Tage anhalten und es zusätzlich auch noch zu Fieber kommt.
Wichtige hygienische Maßnahmen bei Salmonella-Bakterien
Achten Sie insbesondere auf die Einhaltung folgender Hygienemaßnahmen:
Waschen Sie sich gründlich nach jedem Toilettengang die Hände. Dasselbe gilt auch vor jeglicher Speisenzubereitung und vor dem Essen. Durch das Händewaschen können die Keime zwar nicht abgetötet werden, doch es kann zu einer deutlichen Salmonellenreduzierung führen.
Verwenden Sie jeden Tag einen Toilettenreiniger, um das benutzte WC zu säubern. Ein spezielles Desinfektionsmittel ist aber nicht erforderlich. Auch eine separate Toilette im Haus bzw. in der Wohnung ist nicht erforderlich.
Unterwäsche, Handtücher und Bettwäsche der erkrankten Personen müssen bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden, noch besser ist es im Kochwaschgang.
Auch Gläser, Geschirr und Besteck müssen immer heiß abgespült werden. Wer per Hand spült, sollte das Geschirr zuvor mindestens für eine Viertelstunde im heißen Wasser einlegen. Die Wassertemperatur sollte dabei höher als 80 Grad Celsius sein.
Alle Oberflächen und Gegenstände, die unter Umständen mit infektiösen Stuhlresten einer erkrankten Person in Berührung gekommen sein könnten, müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden.
Salmonelleninfektionen wirksam vorbeugen
Salmonella-Bakterien vermehren sich bei 10 bis 47 Grad Celsius, zum Teil bereits bei 6 bis 8 Grad. Sie können in der Umwelt und auf Nahrungsmitteln bis zu mehreren Monaten überleben und können auch durch Einfrieren nicht abgetötet werden. Erst bei einer Temperatur von über 70 Grad Celsius und einer Kochzeit von mindestens 10 Minuten werden die Erreger wirksam abgetötet.
Achten Sie vor allem in der Küche darauf, das Salmonellen-Kontaminationsrisiko so gering wie nur möglich zu halten. Das kann durch folgende Präventionsmaßnahmen gelingen:
Alle wasser- und eiweißreichen Speisen und Nahrungsmittel sollten im Kühlschrank bei einer Temperatur von unter 10 Grad Celsius aufbewahrt werden.
Hierzu gehören:
rohe Wurst- und Fleischwaren
Geflügel
Fisch
Meeresfrüchte
Mayonnaise
Cremes
rohe Eier
Speiseeis
Salate.
Vorgekochte Gerichte so kurz wie möglich abkühlen lassen.
Warme Speisen sollten innerhalb von zwei Stunden nach dem letzten Erhitzen gegessen werden.
Auch im Auftauwasser von Wild und Geflügel sind häufig Salmonella-Bakterien enthalten. Aus diesem Grund sollten Sie das Auftauwasser separat auffangen und sofort entsorgen. Waschen Sie anschließend alle Gegenstände – und auch Ihre Hände – möglichst mit heißem Wasser ab.
Halten Sie die Aufwärmzeiten nicht zu kurz, wenn Sie Gerichte in der Mikrowelle wieder warm machen möchten. Es ist wichtig, eine gleichmäßig starke Erhitzung der Speise sicherzustellen, auch in der Mitte des Essens.
Bereiten Sie Fertignahrung für Babys immer mit über 70 Grad heißem Wasser zu und verbrauchen sie es so schnell wie möglich, maximal aber innerhalb von zwei Stunden!
Achten Sie vor allem in der Küche streng auf eine gründliche Handhygiene.
Kontrollieren Sie alle Nahrungsmittel in regelmäßigen Zeitabständen auf ihr Haltbarkeitsdatum hin.
Trennen Sie beim Kochen reine und unreine Arbeitsvorgänge voneinander, also zum Beispiel den Umgang mit gegartem und mit rohem Fleisch.
Gießen Sie Kräutertee nur mit kochend heißem Wasser auf und lassen sie den Teeaufguss mindestens fünf Minuten ziehen.
Verzichten Sie auf Küchenschneidebretter aus Holz.
Verzehren Sie Süßspeisen und Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden, immer sofort oder stellen Sie diese direkt nach der Zubereitung in den Kühlschrank. Solche Speisen sollten Sie nicht länger als 24 Stunden lagern.
Verwenden Sie kochbare Küchentücher und wechseln Sie diese häufig.